Der Weg zum Tarot

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tomcat
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Der Weg zum Tarot

Beitrag von tomcat »

Hallo, mich würde interessieren wie ihr zum Thema Tarot gekommen seid.

Bei mir war es so, dass vor vielen Jahren meine Schwester sich die Karten legen ließ - an eine ausserordentlich gute Person kam - unn wegen der verblüffenden Ergebnisse sagte dass ich das mal überprüfen solle.
Deswegen testete Ich diese Wahrsagerin (ich denke sehr gut) auf "Herz und Nieren". Da auch bei mir die Ergebnisse mehr als verblüffend waren, war mein Interesse groß.
Aber was bringt großes Interesse wenn man es nicht beherrscht.

Hier wäre meine 2. Frage:
Wie denkt ihr darüber - kann man es einfach lernen oder benötigt man eine Gabe?
Also kann das jeder?

Ich bin gespannt welche Antworten ich erhalte
Gruß Tom
CynthiaCooper
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Re: Der Weg zum Tarot

Beitrag von CynthiaCooper »

Aloha lieber Tom!

Zu Deiner Frage, was Interesse an Tarot bringt, wenn man es nicht beherrscht: jede Menge!

Ein Bonmot, an dem mir viel liegt, besagt, dass Du nicht gut in etwas sein musst, damit es gut für Dich ist. Selbst wenn Du nur Tageskarten ziehst und die Bedeutungen jedes Mal in einem Deutungsbuch nachschlagen musst, kannst Du aus der Karte etwas für den Tag mitnehmen, vielleicht ein Fettnäpfchen vermeiden, den Kolleg/innen empathisch begegnen, wenn Konflikte in der Luft zu liegen scheinen. Dafür musst Du nicht die 78 Karten auswendig können. Im Gegenteil, wenn Du mit der Nutzung der Karten wartest, bis Du Deiner Meinung nach "gut genug" bist, dann verpasst Du sehr viele Chancen.

Das bringt mich zur zweiten Frage: jede/r kann fast alles lernen. Dinge wie Fliegen mal ausgenommen, oder Dinge, die einzelne körperlich nicht können. Das hört sich jetzt fürchterlich überheblich an, ist aber eine Sache, an die ich felsenfest glaube. Klaro fällt es Leuten leichter, die eine Begabung haben. Aber mit beharrlichem Lernen bzw. Anwenden kannst Du jemanden, der seine Gabe nicht pflegt, überflügeln. (Wobei es beim Tarot natürlich nicht um Wettstreit geht.) Falls es Dir wie mir geht, steht es Dir natürlich frei, auf Leute mit einer Gabe hemmungslos neidisch zu sein. :lol: Davon hält uns niemand ab. Aber ein Mangel an einer übersinnlichen Gabe sollte uns genauso wenig vom Kartenlegen abhalten, wie ein gefühlter Mangel an Übung oder Fachwissen.

Zu Deiner Frage, wie wir zum Tarot gekommen sind: wenn ich das noch wüsste! :mrgreen: :lol: Angefangen hat es Ende Dezember 1992 mit dem Erwerb eines Teenagerfachmagazins namens "Bravo". (Liest noch jemand mit oder liegt Ihr jetzt alle lachend unterm Tisch?) Darin gab es ein sogenanntes Star-Tarot, eine Miniaturausgabe der Hohen Arkana, die mit einem "Star" in Verbindung gebracht wurden. Die Frage ist jetzt, warum ich dieses Heft so unbedingt haben wollte. Hatte ich schon irgendwo von Tarot oder vom Kartenlegen gehört? In irgendwelchen Fernsehserien vielleicht? Oder in Büchern? Ich hab die Bravo nämlich nicht regelmäßig gelesen, sondern nur vor Reisen oder längeren Autofahrten. (Später wurden das dann "John Sinclair"-Romane... :twisted: ) Natürlich kann es sein, dass Ende Dezember die Reise zum Weihnachtsfest bei meinen Großeltern anstand.

Naja, das war der Geschichte erster Teil. Der zweite Teil hat mit einem verpassten Bus zu tun. Durch diesen habe ich nämlich die Wartezeit bis zum nächsten Bus vor einem Bücherwühltisch verbracht, auf dem ich ein Exemplar der "Schlüsselworte zum Tarot" von Hajo gefunden habe. Zu meinem Star Tarot brauchte ich ja auch ein Buch. So kam es langfristig auch zu meinem ersten "richtigen" Deck, und natürlich zu weiteren Büchern.

Der dritte Teil der Geschichte war dann der Einzug des Internets in die Privathaushalte und die Entdeckung von Hajos Forum. Das war 2003.

Und damit endet diese viel zu lange Geschichte dann auch! :lol:

Liebe Grüße von C.C.
Und ist der Fettnapf noch so klein,
es passen beide Füße 'rein.
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tomcat
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Re: Der Weg zum Tarot

Beitrag von tomcat »

Hallo liebe CynthiaCooper,
danke für deine ausführliche Antwort. Es macht Mut doch tiefer einzusteigen.
Natürlich habe ich schon lange ein kleines Anleitungsbuch - und auch mehrere Decks. Sie haben mich sehr angesprochen und immer mal wieder nahm ich mir eine Karte vor. Aber - wie soll ich sagen : sie sprach nicht mit mir.
Seit über zwei Jahren beschäftige ich mich intensiv mit diversen Themen besonders aus dem Wicca Bereich. Auch da kommt man auf das Thema Tarot. Aber es ist nur eines von vielen. So habe ich da jetzt zumindest mal etwas über Astrologie und Horoskope gelernt.
Damals wurde mir gesagt : die Karten werden dich rufen ..... ich denke der Zeitpunkt ist nun.
Ist bei mir vielleicht auch vom Namen her mit Behinderung verbunden. Tom = Thomas = der ungläubige
Ja da habe ich mir wohl lange Zeit auf den eigenen Füßen gestanden, denn Probieren war oft mit Zweifel verbunden. So langsam kann ich mich davon lösen und komme voran.
Danke für Deine Ermunterung mit dem Aufruf : mach es doch einfach
Ich freue mich dass hier das Forum langsam zum Leben erweckt

Gruß Tom
CynthiaCooper
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Re: Der Weg zum Tarot

Beitrag von CynthiaCooper »

... ich finde ja, dass Zweifeln auch eine Gabe ist. Auch wenn ich mir vorstellen kann, dass sie mitunter fürchterlich nervt. ;)

LG, C.C.
Und ist der Fettnapf noch so klein,
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tomcat
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Re: Der Weg zum Tarot

Beitrag von tomcat »

ja ein gesunder Zweifel ist immer gut. Nicht einfach alles glauben und hinnehmen, sondern Hinterfragen.
In gewisser Weise hat mich dieser Zweifel ja auch weiter gebracht. Man hört etwas, und der Zweifel ob das stimmt hat bei mir den Ehrgeiz ausgelöst, dass ich es selbst herausfinden und Beweise finden möchte.
Amira
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Registriert: 3. Mai 2022, 16:37

Re: Der Weg zum Tarot

Beitrag von Amira »

Hallo Tom!

Bei mir war es eine "Sektlaunen-Legung" bei einer Freundin kurz nach dem Abi: da wurde dann der mitfeiernde Nachbar mal kurz zu sich nach Hause geschickt ("Du hast doch diese Tarot-Karten. Hol die doch mal!") und mit dem kleinen "Beipackzettel" der Rider-Waite-Karten für jeden eine kleine Legung mit entsprechender Deutung gemacht. Bei allen hatte es eher etwas von einem "Jahrmarkts-Orakel" als von einer einigermaßen ernsthaften Tarot-Legung, außer bei mir: plötzlich waren alle ganz still und verfolgten gebannt, was mir meine Freundin zu den von mir gezogenen Karten aus dem kleinen Büchlein vorlas, und schauten mich erwartungsvoll an. Ich konnte nur ahnungslos mit den Schultern zucken, ich wusste ja auch (noch) nicht, was das jetzt für mich bedeuten sollte.
Ungefähr ein Jahr später bin ich dann in (m)einem Buchklub über "Das Tarot-Handbuch" von Hajo gestolpert, habe es mitgenommen und mich ganz diszipliniert höchstens mit einer Karte pro Tag (!) beschäftigt (normalerweise verschlinge ich Bücher gerne :D ). Da hatte ich allerdings noch keine Karten. Die wollte ich - dem "geheimnisvollen Mysterium der Tarot-Karten" angemessen - bitte danke von einer "mysteriösen alten weisen Frau" geschenkt bekommen. :lol:
Nachdem ich nach weiteren 1 1/2 Jahren immer noch keine Tarot-Karten hatte und sich die mysteriöse Frau auch nicht zeigen wollte, ging ich einfach in den nächsten Buchladen und kaufte mir ganz profan selber welche. Das Deck ist bis heute mein Stammdeck. :)

Etwas später durfte ich dann Hajo bei einer Buchpräsentation mit anschließenden kurzen Tarot-Legungen in einer Buchhandlung erleben, und nochmal ein paar Jahre danach seinen Vortrag "Die Reise des Helden" in einem großen Hörsaal miterleben. Zu einem Kursus bei ihm ist es leider nicht mehr gekommen.

Zu deiner 2. Frage möchte ich mich Cynthia anschließen:
Für mich ist Tarot eine Art Sprache, und Sprachen kann man lernen. Natürlich kann es sein, dass der eine einen schnelleren oder einfacheren Zugang dazu findet als ein anderer. Manchmal liegt es auch an dem Tarot-Deck, dass der Zugang nicht gelingt oder sehr schwer fällt, dann suche dir eins aus, das dich mehr anspricht. Und bei den Grundbedeutungen heißt es einfach "Vokabeln lernen"! :D
Dann finde ich auch wichtig, dass man die Bedeutung der jeweiligen Karte nicht nur mit dem Kopf auswendig lernt, sondern sie "mit allen Sinnen erfasst" und das Prinzip der Karte ganzheitlich erfasst. Dafür sind Tageskarten eigentlich ideal, weil man dann auch im Alltag schauen kann, wo einem das Prinzip der Karte begegnet ist.

So, das sollte erstmal reichen. :D

Liebe Grüße,
Amira
CynthiaCooper
Beiträge: 8
Registriert: 9. Mär 2022, 16:44

Re: Der Weg zum Tarot

Beitrag von CynthiaCooper »

Aloha liebe Amira!

Gut, dass Du Dir dann selbst ein Deck gekauft hast. Mir ist bei unserem Tarotstammtisch eine Frau begegnet, die jahrzehntelang gewartet hat, dabei selbst zig Decks im Freundeskreis verschenkt hat, in der Hoffnung, dass ihr jemand eins zurück schenkt. Es war um Haareraufen. Zum Glück hatte eine Stammtischschwester ein doppeltes Deck dabei und hat die Schenkung toute suite erledigt.

Unfasslich, was so ein Aberglauben anrichten kann...

LG, C.C.
Und ist der Fettnapf noch so klein,
es passen beide Füße 'rein.
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tomcat
Beiträge: 17
Registriert: 15. Jul 2021, 10:41

Re: Der Weg zum Tarot

Beitrag von tomcat »

Liebe Amira,
.... deinen Werdegang hast du wunderbar beschrieben.
Ich habe meine Reise auch begonnen - in kleinen Schritten. Ich habe mir eine Liste gefertigt und dort sind alle Karten. Meine Aufgabe ist es nieder zu schreiben was mir das jeweilige Bild sagt und was ich damit assoziiere.
Also weniger das was anderen diese Bilder sagen, sondern was sie mir sagen.
Diese Ergebnisse von mir werde ich dann vergleichen mit Aussagen anderer. Sicher werde ich da viele Palallelen entdecken.
Wenn mir die Karten schon mal ihr Geheimnis mitteilen und mir deren Sinn klar wird, so denke ich ist das der richtige Weg den Zugang zu finden.
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